Minderheitenpädagogik
Die Minderheitenpädagogik befasst sich mit den besonderen Gegebenheiten, unter dessen Einfluss Lehrer und Erzieher in nationalen Minderheitenbildungseinrichtungen arbeiten
Die deutsch-dänische Grenzregion ist durch eine dänische und eine deutsche Minderheit gekennzeichnet. Beide Minderheiten verfügen über ihre eigenen Bildungssysteme und Bildungseinrichtungen. Im südlichsten Teil Dänemarks findet man deutsche Krippen, Kindergärten, Grundschulen und ein Gymnasium und vice versa gibt es im nördlichsten Teil Deutschlands dänische Krippen, Kindergärten, Schulen und Gymnasien zu finden.
Die Bildungseinrichtungen der Minderheiten sind zum einen dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem besonderen historischen, kulturellen und sprachlichen Kontext situiert sind. Zum anderen lernen die Schüler hier sowohl Deutsch als auch Dänisch auf muttersprachlichem Niveau wobei die primäre Unterrichtssprache immer die jeweilige Minderheitensprache ist.
Ein weiteres besonderes Merkmal der Bildungsinstitutionen der Minderheiten ist, dass die Minderheitensprache für den größten Teil der Kinder nicht die (Erst)Sprache ist. Dies stellt eine Reihe von besonderen Anforderungen an die Art und Weise, wie Erzieher und Lehrer in den Minderheiteninstitutionen ihre pädagogische und didaktische Arbeit organisieren, da sie sich täglich mit der Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität der Kinder auseinandersetzen müssen.
Das Institut für Minderheitenpädagogik befasst sich mit dieser besonderen Pädagogik - der Minderheitenpädagogik - und den besonderen Gegebenheiten, die für die Minderheiteneinrichtungen wesentlich sind.
Experten am UC SYD
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Für diejenigen die minderheitenpädagogisch arbeiten
Als Lehrer und Erzieher an einer Minderheiteneinrichtung ist es wichtig, den jeweiligen Kontext zu kennen, in dem die Minderheiten und deren Bildungseinrichtungen agieren. Es ist unter anderem wesentlich Wissen über grundlegende Aspekte wie die Entstehungsgeschichte der Minderheiten zu haben, aber auch ein gewisses Grundwissen über abstraktere Phänomene wie beispielsweise Kultur und Sprache -Hauptbestandteile des pädagogischen Alltags in den Minderheiten - ist unerlässlich.
In diesem Zusammenhang weist die Forschung des Instituts darauf hin, dass viele Lehrer regelmäßig Themen wie Kultur und Sprache in ihren Unterricht einbeziehen. Gleichzeitig gibt es aber leider auch immer noch Lehrer, die sich nur gelegentlich oder selten mit diesen wichtigen Aspekten beschäftigen. Dies ist zum Teil auf mangelndes Wissen und fehlende Materialien zurückzuführen. Im Institut für Minderheitenpädagogik arbeiten wir daher intensiv an der Entwicklung von pädagogischen Verläufen und Materialien für Lehrer und Erzieher, die es leichter machen mit diesen Themen zu arbeiten - zum Wohle der Kinder.
Minderheitenpädagogische Forschung
Minderheiten sind in einem spezifischen historischen, kulturellen und sprachlichen Kontext situiert und der Begriff Minderheitenpädagogik bezeichnet die sich daraus ergebenden, besonderen Anforderungen an die pädagogische und didaktische Arbeit der Minderheitenlehrer und -erzieher. Die Minderheitenpädagogik befasst sich mit den besonderen Gegebenheiten, unter dessen Einfluss Lehrer und Erzieher in nationalen Minderheitenbildungseinrichtungen arbeiten.
In diesem Zusammenhang hat aktuelle Forschung unter anderem gezeigt, dass einige der Herausforderungen, mit denen Minderheitenlehrer und – Erzieher sich auseinandersetzen müssen, auf einem Mangel an homogener oder "einheitlicher" minderheitenpädagogischer Praxis zurückzuführen sind.
Den Lehrern und Erziehern fehlt zum Teil das theoretische Wissen, um zwei- und mehrsprachige Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung optimal zu unterstützen. Dieses mangelnde Wissen kann im schlimmsten Fall zur Anwendung sprachpädagogischer Strategien führen, die für den Spracherwerb der Schüler kontraproduktiv sind. In ihrer Spracharbeit setzen Lehrer in erster Linie Praxiswissen ein, das auf Bauchgefühl und Intuition basiert – was Vorteile und Nachteile mit sich bringen kann.
Der Minderheitenkontext als Brennglas
Weiter hat sich gezeigt, dass viele von den pädagogischen Herausforderungen, die die minderheitenpädagogische Arbeit kennzeichnen, auch Herausforderungen sind, mit denen sich Mehrheitsinstitutionen befassen müssen.
Aufgrund der besonderen Natur der Minderheiten existieren diese Herausforderungen hier jedoch immer in kondensierter Form. Minderheitenpädagogik verstärkt somit sowohl die negativen als auch die positiven Aspekte des praktizierten Unterrichts.
Möchten Sie mehr über die minderheitenpädagogische Forschung erfahren, finden Sie hier die Dissertation von Camilla Hansen Mindretalspædagogik i praksis - en undersøgelse af mindretalspædagogikken i Nord- og Sydslesvig.
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